„Echt jetzt?!“…

…Wie generative KI-Tools die Nutzung von Video in Lehre und Forschung verändern

Keynote im Rahmen der ViTeach-Konferenz am 23.09.2025

Abstract: Die Nutzung von Videotechnologien in Forschung und Lehre hat sich an Hochschulen und Universitäten nicht erst seit Corona habituiert. Insbesondere die im Zuge der technologischen Entwicklung zunehmende Trivialisierung von Produktions- und Distributionsmitteln hat hieran einen entscheidenden Anteil. KI-gestützte Tool stellen in diesem Prozess eine weitere Evolutionsstufe dar. Noch nie war es derart einfach Content aufzunehmen, zu bearbeiten oder Bewegtbilder ganz unabhängig einer Abbildung zu generieren und/oder zu manipulieren. Doch mit der wachsenden Verfügbarkeit von KI-gestützten Tools verändern sich nicht nur die technischen Möglichkeiten der Medienproduktion, sondern auch die kommunikativen Grundlagen videobasierter Lehre und Forschung.

Der Vortrag nimmt diese Entwicklung zum Anlass, um zu fragen, ob die durch KI unterstütze Medienproduktion als Treiber einer zukunftsweisenden Lehre und Forschung verstanden werden kann oder ob im Gegenteil allein schon die Verfügbarkeit von KI-Tools zu Unsicherheiten führt und Misstrauen erzeugt. Denn je einfacher es wird, Inhalte zu manipulieren oder künstlich zu generieren, desto drängender wird die Frage nach der Authentizität, der Transparenz und letztlich auch dem Vertrauen in (bewegt-)bildbasierte Kommunikation insbesondere im akademischen Kontext.

Im Zentrum steht daher die ambivalente Rolle von KI in der Videoproduktion. Auf der einen Seiten helfen KI-Tools Aufwände zu reduzieren sowie neue kreative und inklusive Potenziale zu erschließen. Auf der anderen Seite sind mit der bloßen Verfügbarkeit von Tools dieser Provenienz Unsicherheiten hinsichtlich Herkunft, Intention und Echtheit des Gezeigten verbunden. Nicht nur Deepfakes, sondern auch subtile Formen der Intransparenz (nicht zuletzt eine unreflektierte und/oder nicht gekennzeichnete KI-Nutzung) stellen etablierte Vorstellungen von Sichtbarkeit, Expertise und Verantwortung infrage.

Der Vortrag plädiert für einen bewussten, reflektierten Umgang mit KI-gestützter Videoproduktion, der Vertrauen nicht als gegeben voraussetzt, sondern als etwas begreift, das durch medienethische Haltung, Transparenz und neue Formen der Medienkompetenz aktiv gestaltet werden muss.

 

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